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Die Schatten von Glitzer und Glimmer

21.11.2024, 19.30 Uhr
Ort: Globales Klassenzimmer, Welthaus Stuttgart, Charlottenplatz 17, Eingang über den Hof, 70173 Stuttgart

Woher kommt der Glimmer mit dem wir alle täglich nicht nur zur Weihnachtszeit zu tun haben – und wie wird er gewonnen?
Das Mineral Mica ist kaum jemandem bekannt, dabei steckt es in vielen Produkten: in Autos, Handys, Computern, Haushaltsgeräten, Kosmetik, Farben und Lacken. Mica ist vielfältig einsetzbar, weil es Strom und Hitze isoliert, Materialien verstärkt und schimmert. Die größten Exporteure sind Indien und Madagaskar. In Indien wird Mica vor allem in den Bundesstaaten Bihar und Jharkhand abgebaut, den ärmsten Regionen des Landes. Dort werden circa 25 Prozent des weltweit verbrauchten Micas gewonnen. Nach Schätzungen lokaler Organisationen sind 300.000 Menschen in mehr als 800 Dörfern vom Mica-Abbau abhängig. Dort arbeiten Familien in den Mica-Minen, vor allem die Jungen und Mädchen schürfen das Material und sortieren die glitzernden Plättchen nach Größe. Die jüngsten sind gerade vier Jahre alt. 20 Meter tief können die Schächte sein, in denen die Kinder arbeiten müssen. Die Arbeitsbedingungen sind gefährlich: Arbeitsunfälle – auch tödliche – sind häufig, denn die Schächte brechen ein oder laufen bei Regen mit Wasser voll. Außerdem leiden viele an Atemwegserkrankungen, da die Arbeit mit viel Staub verbunden ist. Viele Mütter müssen auch ihre Babys und Kleinkinder mangels Betreuungsmöglichkeiten zur Arbeit in den Minen mitbringen.
Über die Situation vor Ort und seine Arbeit berichtet Rohit Rakshit, ein Mitarbeiter eines von Terre des Hommes unterstützten Projekts. Dazu und zu einem anschließenden Gespräch laden wir herzlich ein.
In Kooperation mit dem Welthaus Stuttgart und der Kampagne für saubere Kleidung Stuttgart

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Schokoladendokumentation „The Chocolate War”

Schokoladendokumentation „The Chocolate War” am 29.11. 2024 um 19 Uhr im Kulturwerk Ost, Ostendstr. 106A

Worum geht’s in diesem Film?
Bereits vor zwanzig Jahren unterzeichneten die größten Schokoladenunternehmen der Welt eine Vereinbarung, um ausbeuterische Kinderarbeit auf den Kakaoplantagen in Westafrika zu beenden. Dennoch besteht das Problem weiter fort. Noch heute arbeiten 1,5 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen allein auf den Kakaoplantagen in Côte d’Ivoire und Ghana.
Die Dokumentation „The Chocolate War“ begleitet den US-amerikanischen Menschenrechtsanwalt Terry Collingsworth über fünf Jahre in seinem Kampf gegen die wissentliche Ausbeutung von Kinderarbeiter*innen und -sklaven auf ivorischen Kakaoplantagen. Als Anwalt von acht ehemaligen Kindersklaven reist er immer wieder nach Westafrika, um dort neue Beweise für einen Prozess gegen die internationalen Schokoladenhersteller Nestlé und Cargill zu sammeln. Es gelingt ihm schließlich, dass sein Fall vor dem Obersten Gerichtshof der USA verhandelt wird. Doch gegen die Lebensmittelgiganten und ihr Heer von Anwälten stehen Collingsworth und sein Kollege vor einer schwierigen Aufgabe.
„The Chocolate War“ ist der dritte Dokumentarfilm von Regisseur Miki Mistrati, der sich mit der bitteren Seite der Schokoladenindustrie beschäftigt. Bereits 2010 sorgte sein Film „Schmutzige Schokolade“ für Furore, als er die systematische Ausbeutung von Kindern auf westafrikanischen Kakaoplantagen dokumentierte, die in deutlichen Gegensatz zu den Versprechungen der Schokoladenindustrie steht.

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16.10.2024 um 19 Uhr – Besuch im Weltcafe von Sarah Ambani, der Gründerin von Nyuzi Blackwhite

Am 16.10.2024 um 19.15 haben wir im Weltcafe Besuch von Sarah Ambani, der Gründerin von Nyuzi Blackwhite-

Sarah hat Ihr Sozialunternehmen während ihres Studiums in Kenia gegründet, mit dem Ziel, Menschen auszubilden und Arbeitsplätz zu schaffen.

Außerdem werden junge Menschen für die Abfallproblematik sensibilisiert und gemeinsame Lösungsansätze entwickelt.

Weiter Infos unter www.nyuzi-blackwhite.de

Lernt Sarah Ambani, ihr Projekt und ihre Produkte am 16.10. kennen- wir freuen uns auf Euren Besuch.

Ihr könnt an dem Abend auch direkt bei ihr einkaufen!

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24.09.2024 – Die Faire Kaffeepause – 10 Jahre Weltladen an der Planie

2024 gibt es zwei Gründe zu feiern: Der City-Weltladen wird 10 Jahre jung!

Der Zweite: Baden-Württemberg und Burundi gehen seit mehr als 40 Jahren einen gemeinsamen Weg!

Schmecken Sie unseren Partnerschaftskaffee und unterstützen Sie mit einem einzigartigen Foto das Aufforstungsprojekt in Burundi: https://www.weltpartner.de/de/blog/192-agroforstprojekt-geht-in-die-naechste-runde

Die Probieraktion mit Produzenten aus Burundi und Vertretern von Weltpartner ist von 10.30 Uhr bis 12 Uhr. Die Fotoaktion ist bis 19 Uhr vor Ort.

Der Kaffee ist als erster fair gehandelter Kaffee aus Burundi eine Besonderheit. Gleichzeitig unterstützt dieser Kaffee die Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und der ostafrikanischen Republik Burundi. Probieren Sie diesen besonderen Kaffee bei uns im Weltladen und lernen Sie Produzenten aus Burundi kennen – und tragen mit ihrer Kaufentscheidung dazu bei, die Lebensbedingungen der Kleinbauernfamilien zu verbessern.

 

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Nachtrag zum PREDA-Theater am 22.09.2023

Die Preda Youth Group zum 50jährigen Weltladenjubiläum zu Gast in Stuttgart- eine Feier zum Nachdenken

Vor fast genau 50 Jahren wurde in der Blumenstraße in Stuttgart Deutschlands erster Weltladen eröffnet. Zur Feier des Jubiläums hatten die Stuttgarter Weltläden die Preda Youth Group mit ihrem Stück „Once I Had a Dream“ ins Theater am Olgaeck eingeladen – nur einen Steinwurf vom Gründungsort entfernt.
Fast hätten wir gemeinsam feiern können …
Die PREDA Foundation, Inc. blickt mittlerweile auf eine 49jährige Geschichte zurück. Sie wurde Anfang 1974 von Pater Shay Cullen mit dem Ziel gegründet, Kinder und Jugendliche auf den Philippinen aus Armut, Gefängnissen und Zwangsprostitution zu befreien und sie auf dem Weg in ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben zu begleiten. Fast hätte man gemeinsam das 50jährige Jubiläum feiern können.
Die Schauspieler*innen des Stücks engagieren sich in der Jugendorganisation PREDAs. Hier nehmen sie unter anderem an Theatertrainings teil, mit dem Ziel, dass ihre Stimmen auf den Bühnen dieser Welt gehört werden.

Der Teufelskreis der Ausbeutung
Die Armut vieler Menschen, die in den ländlichen Gebieten der Philippinen leben, löst oft einen fatalen Kreislauf aus. Viele Familien wandern aufgrund fehlender Einkommensquellen in die Slums der Großstädte ab. Vor allem Frauen und Kinder werden in diesem Umfeld leicht Opfer sexualisierter Gewalt und international agierender Menschenhändler.
Emmanuel Centino Drewery, Executive Director von Preda, wies in seiner Einleitung zum Stück darauf hin, dass sexualisierte Gewalt und die Ausbeutung von Kindern im Internet ein grenzüberschreitendes Verbrechen sind. Die Täter sitzen dabei meist im globalen Norden. Insofern ist es nicht nur ein Problem der Philippinen, sondern zum Beispiel auch ein Problem Deutschlands.
Die Handlung
Trotz der Warnungen eines Ingenieurs wird nichts getan, um den Dammbruch eines Auffangbeckens eines Bergbauprojektes zu verhindern. Die Flut aus dem Staudammbruch zerstört Häuser, Mangobäume und alle anderen Lebensgrundlagen im Dorf der Mangobauern – die Überlebenden im Dorf verarmen. Gleichzeitig werden Mädchen für einen Job im Ausland gesucht.
Celinas Mutter ist begeistert und versucht ihre Tochter zu überzeugen, das Angebot anzunehmen, um ihre Schulen bezahlen zu können. Widerstrebend folgt Celina dem Wunsch ihrer Mutter und verabschiedet sich von ihrem Freund Alex, der sie zurückhalten will. Celinas naive Hoffnungen auf einen gut bezahlten Job erfüllen sich nicht. Sie ist in die Hände einer internationalen Sexmafia geraten und wird zur Prostitution gezwungen.
Währenddessen bricht Alex auf den Philippinen auf, seine Freundin zu finden. Unterstützung erfährt er von Herrn Schmidt aus Deutschland, dem Leiter eines Fair-Handels-Projektes auf den Philippinen, der sich mit Alex und der Polizei auf die Suche nach Celina begibt.

Eine authentische Geschichte, die bewegt und mehr als viele Reden und Papiere vermitteln kann !
Im ausverkauften Theater am Olgaeck waren die Schauspieler/innen ihrer Geschichte zum Greifen nahe. Aber über allem bewegte das Bewusstsein, dass die jungen Darstellenden die gespielten Situationen alle in der einen oder anderen Weise persönlich durchlitten haben, das Publikum.
Das zeigte sich auch in der anschließenden Diskussion. Das offene und einfühlsame Publikum zeigte sich bewegt und fragte nach weiteren Hintergründen zum Leben und den Perspektiven auf den Philippinen.
Die jungen Schauspieler/innen waren müde, beantworteten aber ausführlich die Fragen.

Verfasst von Peter Hille, Weltladen Fairost